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Rapid: Bickel beerbt Müller

Am 7. November 2016 endete die „deutsche“ Zeit bei Rapid Wien: Trainer Mike Büskens und Manager Andreas Müller mussten gehen. Während der Coach schnell durch Samir Canadi ersetzt wurde, dauerte es beim Ersatz für Müller etwas länger. Zum 1. Januar 2017 wird der Schweizer Fredy Bickel die Nachfolge des bisherigen Geschäftsführers antreten. Es ist eine interessante Wahl, die Rapid getroffen hat – bedeutet sie doch ein Stück weit eine Abkehr von der bisherigen Kaderplanung.

Bickel: Vom Journalisten zum Manager
Bickel war ursprünglich freischaffender Journalist im Fußball. Bis zum heutigen Tag merkt man ihm diese Vergangenheit an – er versteht sich auf PR und ist ein hervorragender Repräsentant seines jeweiligen Klubs. Als Manager arbeitete er für den FC Zürich (und wurde vielfach Meister) sowie für die BSC Youngs Boys Bern. Überdies war er ab 1996 als UEFA-Delegierter tätig. Dies ist zwar eine Aufgabe gewesen, die ihn nicht direkt auf die Management-Herausforderungen in einem Profi-Verein vorbereiten, aber dennoch dafür sorgten, dass sich Bickel hervorragend vernetzen konnte.

Rapids Transferpolitik: Blick-Richtung Schweiz
Mit Büskens und Müller war Rapids Transferpolitik auf Deutschland ausgerichtet. Bei den Verkäufen war dies nicht schlecht, weil beispielsweise Akteure wie Florian Kainz (Werder Bremen) über Marktpreis abgegeben werden konnten. Bei den Einkäufen war es problematisch: Die meisten Spieler aus der deutschen Bundesliga, die Rapid helfen könnten, sind zu teuer. Müller suchte deshalb oft in den unteren deutschen Spielklassen.

Bickel ist hervorragend in der Schweiz vernetzt. Ihn verbindet aber auch einige enge Beziehung zu ÖFB-Teamchef Marcel Koller, den er vor Jahren gerne zum FCZ geholt hätte. Künftig dürften vermehrt Spieler aus der Schweiz, den Balkan-Staaten und Österreich ins Visier von Rapid geraten. Dies erscheint wie eine sinnvolle Neuausrichtung der Transferpolitik.